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DAS GÄSTEBUCH
Dämlicher als angenommen
Der Mensch als individuelles Herdentier verliert im Dunst der Masseninformationen den Überblick.
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Alle wollen das Iphone, Ipad, I- wasauchimmer. Massenhysterie at its best. Huch? Darf man das schreiben. Nach Duisburg?
Nein, man muss
!
Der aktuelle westliche konsumorientierte Mensch
definiert sich geradezu durch die Benutzung von Massenprodukten. Bist Du ein Mac-User? Facebooker? RTL-Kucker? 21 Tote bei der Loveparade: "gefällt mir"?
Jeder bekommt jedwede  geistigen Exkremente im I-net zu lesen. Alles wird gebloggt (schon uncool), getwittert
(Bsp.: ich geh ma aufs Klo) und/oder gebuschfunkt. Alle sind im "digitalen Dorf". Jeder Trottel kann auf Youtube seine langweiligen oder peinlichen Videos hochladen. Jeder kann jeden mit seinen öden Urlaubsdias quälen. Jeder kann zu jedem seine Meinung sagen bzw. schreiben. Vieles wird totgequatscht. Meist entsteht nur Datenmüll. Volldemokratisch! Sogar Eva Herrmann bekommt ein Forum für ihre kruden Schimpfkanonaden gegen die 68er und überhaupt.
Jeder kann mitschwimmen in der Masse. Manchmal er geht darin zugrunde. Denn wo nur noch Klicks zählen, nur noch der "kleinste gemeinsame Nenner" (KanzlerInnenregierungsarithmetikprosa) bspw. das Obamsche "Change", zählt, geht die Meinungsschärfe verloren. Nicht besonders blöde und beleidigende Gegenpositionen sind gemeint, sondern sprachlich gut formulierte Aussagen, welche sachlich fundiert sind und eine gewisse Haltung beinhalten. Wo bleibt eine Debattenkultur, die den Namen verdient? Vieles wird dann in einer Unmenge an hohlen Phrasen von Pressemitteilungsdeutsch begraben. Meinungspluralismus besteht nicht darin, das alles bereits von jedem gesagt wurde, sondern, daß es Ideen gibt, die auch mal wehtun, ohne moralischem Zeigefinger und ohne Denkverbote. Am schlimmsten sind dabei die Gesinnungsterroristen, welche anderen ihre Meinung mit martialischem Gestus ihre Berechtigung absprechen wollen, ihre Meinung kundzutun. Meinungen natürlich, die nicht dem Grundgesetz oder den allgemein gültigen Menscherechten widersprechen.
Viele Menschen hängen sich allzu gerne an Dampfplauderer, die vieles vereinfacht darbieten um möglichst viele Anhänger zu finden. Das verleugnet aber die Komplexivität der Existenz, den Meinungspluralismus. Dieser ist aber ebenso ein Menschenrecht, ja eine Pflicht. Gerade in einer Demokratie. So sind das Internet, die Massenmedien Fluch und Segen zur gleichen Zeit. Vieles ist völlig banaler Mist. Einiges spannend und fundiert. Weniges hochexplosiv und sehr wichtig. Es gibt zuviele Nebenbeimedien, die nur heiße Luft in den Äther blasen. Da die Übersicht zu behalten, zwischen Banalität und Relevanz zu unterscheiden, ist anstrengend aber vollkommen notwendig.

EF