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Wahlkampf, Wahlkampf über Alles, über Alles in de-her Welt
den Kapilismus in seinem Lauf, hält
weder Ochs- noch Esel auf
In Deutschland gibt es zur Zeit mal wieder eine wichtige Debatte,
nämlich die Kapitalismus-Debatte. Jene hat der Herr Münterfering, SPD
Vorsitzender, durch seinen geblümten Sprachstil zur Debatte in der
gesamten Politik gemacht, so daß jeder hysterisch mitschreit, der
irgendwas zu sagen hat-die PDS natürlich ausgeschlossen, sie ist
scheinbar tot. Nun ist der Zeitpunkt etwas merkwürdig gewählt, nämlich
4 Wochen vor DER Wahl in Nordrhein-Westfalen. Merkwürdig deshalb, weil
es angesichts der Prognosen zum Wahlausgang, einer
Kapitulationserklärung gleichkommt (welch geschichtliche Wiederholung,
erst die Wehrmacht-60 Jahre später die SPD, die nichmahl der
Bismarck-Otto geschafft hat niederzuringen). So wird verzweifelt ein
Thema bemüht, welches schon seit Jahren offenkundig ist, wie so vieles
in diesem Land, aber nicht durch wichtige Politiker angesprochen wurde,
wie so vieles in diesem Land. Das Thema ist ein Wichtiges, aber die
Form ( Münte eben) und der Zeitpunkt lassen den Eindruck erwecken, die
SPD versucht durch einen rapiden Ruck nach links, das Ruder
rumzureißen, und doch noch für die "Fundies" wieder wählbar zu werden.
Man würde eher von der PDS solch eine Kampagne erwarten, aber da hätte
wahrscheinlich keiner zugehört, außer es ketteten sich ein paar Nackte
mit Transparenten am Holocaust-Mahnmal an. So aber kommt sozusagen die
Ardennenoffensive der SPD, zwar überraschend aber wahrscheinlich
genauso erfolglos. Offensichtlicher wird aber, daß in Deutschland
wieder einmal die Politik sich von einem Wahltermin zum anderen
hangelt. Diese Themen zwischendurch sind nur Scheingefechte zur
Ablenkung aber substanzielles gibt es nur versteckt. So können sich
alle Politiker vor einer Kamera dazu äußern, wie sie das finden: im
Prinzip richtig aber in der Wortwahl verkehrt, schädlich für den
Standort, als Scheindebatte, Ablenkungsmanöver o.Ä.. Dann wird es 3
Wochen bei Christiansen "diskutiert"* und nach der Wahl weiß keiner
mehr, was die Kapitalismusdebatte war.
Wer weiß noch was beim "Job-Gipfel" beredet wurde? Bei der Sendung
Extra3 (Do 23.00 auf NDR) haben sie prominente Politiker gefragt, was
denn nach dem Jobgipfel nun konkret umgesetzt würde und keiner konnte
Auskunft darüber geben. So war das offensichtlich, auch durch die
Presse geschürte, Theater eben nur Theater. Und dann wundern sich die
feinen Herrschaften über 9% NPD.
Solange aber die Politiker ihre Richtlinienkompetenz nicht
einsetzen und den Handlungsbedarf
erkennen, und sich stattdessen auf Nebenkriegsschauplätzen
durch Ablenkungsmanöver
gegenseitig lähmen, sind die ganzen Handlungen nur Augenwischerei, weil
die Parteien zwar gleiche Ansichten haben, aber sich durch Spitzfindigkeiten
versuchen gegeneinander abzugrenzen, ja um die nächste Wahl zu
gewinnen.
* Über "Biene" Christansen wurde
schon einmal Senf gekippt hier
EF