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"Biene" Christiansen - der Polemikgipfel für Deutschland
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Die allwöchentliche Farce
An jedem verdammten Sonntag gibt es eine
Sendung, die in einem Maße die Medienpolitische Richtung bestimmt, das
es schon nicht mehr gesund ist. Sie bestimmt nicht wirklich die
eigentlichen Themen, aber die Art und Weise der Diskusion. So werden
meist immer die gleichen Themen mit den gleichen Leuten und der
gleichen Form diskutiert. Die Art und Weise ist, daß sie ihre eigenen
Errungenschaften und Ziele als die Ultimativen herrausstellen, die des
politischen Gegners als grundsätzlich falsch bezeichnen, auch wenn sie
sich nur in Nuancen unterscheiden.
Diffenrenzierte Diskusionen finden so nicht statt, werden sogar
unterbunden durch das ständige Dazwischenreden der "Moderatorin". So
kommt es zu einer Aneinanderreihung von Pölitikersprechblasen, die man
normalerweise schon 25mal in der Zeitung gelesen oder in
Pressekonferenzen gehört hat. Aber es wird in der Sendung alles
wiedergekäut.
Dauerbrennerthemen sind z.B.:
- daß Deutschland eine Steuerreform braucht, die Opposition sie jedoch
verhindert, der Gegenvorschlag wird selbstverständlich abgelehnt
(bevorzugte Gäste: Hans Eichel, Friedrich "Bierdeckel" Merz
(inzwischen out), Sabine(?) Scheel(Grüne), Guido Westerwelle(auch out),
Herr Däke(Bund der Steuerzahler)oder Herr Rogowski ,meist noch jemand
aus der freien Wirtschaft,
- die Regierung ist nicht handlungfähig durch die Blockade der
Opposition im Bundesrat, daher entsteht die Frage: Förderalismusreform
und/oder große Koalition?
(Gäste: meist die Generalsekretäre der Parteien, was in reinem
Wahlkampftheater mündet)
Doch eigentlich sind die Themen auch egal, da die Diskusion meist in
nichtssagenden Allgemeinsätzen untergeht und wenn es konkret zu werden
droht, haut die "Moderatorin"dazwischen und fragt etwas banales
nach, wie: "Brauchen wir eine große Koalition?" Da kommen
selbtverständlich von den eingeladenen Parteispitzen reflexartig
Dementierungssätze wie: "Durch eine große Koalition würde sich nichts
verändern.", "Eine große Koalition sollte nur das letzte Mittel in
einer Demokratie sein".
Die in manchen Runden eingeladenen Gäste aus der Wirtschaft beklagen
sich meist bitterlich über die Hemmnisse und mahnen Fortschritte an,
auch über Parteigrenzen hinweg und werden meist ignoriert. Sie
beschweren mehr sich über die Überregulierung als über zu hohe Steuern,
über die Lohnnebenkosten und werden dann mit dem Totschlagargument
glattgebügelt, daß es in der Politk Mehrheiten für bestimmte
Entscheidungen braucht und die andere Seite ja blockiere.
Damit dreht sich die Sendung ständig im Kreis, was ihren Fortbestand
noch über Jahrzehnte absichert. Unbequem ist sie nicht, eher im
Gegenteil. Lösungsvorschläge bietet sie, wenn überhaupt, nur die
einfachsten und billigsten. Mit diesem Lari-Fari Jounalismus eckt man
nicht an, passt daher prima in unsere momentane Demokratie. Und
bezeichnend dafür ist, wie jemand Prominentes mal erwähnte, daß diese
Sendung mehr die politische Agenda bestimmt, als der Bundestag.
Dann Prost Mahlzeit.