Wie ein
junger Schiedsrichter seine Zunft in das Zwielicht stellt.
Der Skandal
könnte nicht größer sein. Ein Schiedsrichter verschiebt
Spiele und wettet auch noch darauf. Mittlerweile(Dienstag 25.01.)
sind die Anschuldigungen offiziell vom DFB eingeräumt. Der
hoffnungsvolle Jungschiedsrichter Robert Hoyzer hat in wahrscheinlich 5
Fällen (darunter Pokal, Regionalliga und 2. Bundesliga) Spiele
absichtlich beeinflusst, auf dessen
Ausgang er
vorher in einem bekannten Wettbüro gesetzt hatte.
Diese Mitteilung gab der DFB am Montag, 24.01.2005 in einer
Pressekonferenz bekannt, am selben Tag wie die Verlautbarung der
Modalitäten zum Bezug der WM-Karten für 2006. Das wirft
ein schlechtes Licht auf die WM.
Wie konnte es dazu kommen, daß so ein junger Mensch seine
Karriere aufs Spiel setzt für ein paar lausige Kröten? Wurde
er erpresst?
Ist er ein habgieriges Schwein, daß nur Abkassieren will? Oder
hat er als Gralshüter der Ordnung, seine Unparteiigkeit im
Angesicht der Abzocke und Betrugsmentalität (Stichwort: Schwalben)
auf dem
Platz, hinten anstehen gelassen und wollte auch mal am Kuchen
mitschneiden? Ist er sozusagen weich geworden im Angesicht der
Millonensummen im Profifußball? Wollte er seine, im Vergleich,
karge Schiedsrichter-Aufwandsentschädigung ein bisschen
"aufbessern"?
Im Angesicht der hohen Wetteinsätze ist es wahrscheinlich,
daß nicht nur Hoyzer an diesem Wett- und Sportbetrug beteiligt
ist. Da muß es Mitwisser bzw. Mittäter gegeben haben.
In der BILD mimte er in einem "Exklusivinterview" den Unschuldigen. Er
trat aber merkwürdigerweise sofort aus seinem Verein aus. Das kann
man freilich nicht als Schuldeingeständnis werten, aber als Indiz.
Er entzug sich damit aus dem Bereich der DFB-Sportgerichtsbarkeit. Nun
hat aber die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen.
In vielen Interviews wurde betont, daß das nur ein Einzelfall
sei. Da ist wahrscheinlich viel Wunschdenken dabei, und hoffentlich
auch Fakt.