Nu hattas ja
offenbar geschafft,
der Kanzler.
Er führt "seine" SPD in die
große Koalition, die aber wohl ohne ihn auskommen muß. Die
bisherigen Prognosen...prognostizieren einen Patt der beiden Lager,
täglich bei N-tv zu begaffen.
Der Kanzler kämpft um einen
guten Abgang als Staatsmann, der Deutschland in den Aufbruch
geführt hat, nach Jahren der Stagnation (Kohl), hinterlässt
aber eine Partei, die ihr Leben ausgehaucht hat und sich dringend
erneuern muß. Ein anderer Wahlausgang ist, außer
Schwarz-Gelb, nicht zu
erwarten. Denn die verschiedenen Parteien haben den jeweiligen
Koalitionsspekulationen "eine Absage erteilt". So genießt der
Kanzler sichtlich seinen letzten Wahlkampf als Kanzler und wohl als
Spitzenkandidat, denn als enttrohnter Regierungschef hat er wohl nur
noch als Buchautor (Wie ich Birne aus dem Amt hebelte*) oder
Talkshowgast (bei Kerner z.B.) eine Zukunft. Unkenrufen zufolge war
sein Auftritt bei der IAA ein Vorstellungsgepräch bei der
Autoindustrie; als Autokanzler passent.
Wahlkampf?
Der Wahlkampf war kurz und heftig, aber ohne große Substanz.
Dafür
bestach er durch lächerliche Kleinigkeiten (brutto-netto),
abschätzige
Formulierungen (dieser Professor aus Heidelberg) und in der Folge
Personalquerelen bei der Union (Kichhof und/oder Merz oder doch
Tandem?). In der SPD könnte das nicht passieren, die ist personell
verbraucht und verspricht keinerlei neue Impulse für die
Zukunft. Das Elend besteht darin, daß die anderen Parteien
auch keine Visionen haben (Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen -
Helmut Schmidt). Wie also "den Karren aus dem Dreck ziehen"?
persönliches
Fazit
Selten zuvor habe ich, als beteiligtes Stimmvieh so gezaudert, wie bei
dieser sogenannten Richtungswahl , wen/was ich wählen soll. Soll
ich strategisch wählen (große Koalition)? Meine Stimme einer
Kleinstpartei geben (APPD-praktizierter Müßiggang als
Lebensziel)? Oder soll ich am Sonntag lieber Pilze suchen gehen
und die Wahl verschlafen?
Naja. Wählen gehe ich zu 100%. Aber ich gehöre zu den noch
Unentschlossenen, die sich wohl erst in der Wahlkabine entscheiden.
Dies ist ohnehin die schwierigste Zielgruppe, da der fortschreitende
Wahlkampf die Entscheidung schwieriger bis unmöglich macht.
Wahlkampf ist bei denen also praktisch sinnlos. Aber, teilweise, sehr
belustigend bis erschütternd. Daher hier noch mal ein "Best of"
der schönsten Wortschöpfungen der Wahlkämpfer (und
Wahlkämpferinnen):