Zarick

KW44-45

Die spinnen, die Amis. Die wählen tatsächlich an einem Dienstag ihren Präsidenten.

Zur Wahl stehen:
- erstens ein Holzkopf aus Texas, der nicht sprechen kann, den aber jeder versteht,
- zweitens ein dauergrinsender Vietnamkriegsveteran, der sehr gut reden kann, den aber viele nicht verstehen.

Der aktuelle Präsident ist ein, seiner Überzeugung nach, von Gott höchstpersönlich Beauftragter, der die, nach seinem Begriff, Freiheit auf der ganzen Welt verbreiten will, koste es was es wolle. Er nimmt für sich in Anspruch, als Präsident des mächtigsten Staates der Welt, ebendieser seine Weltanschauung im Namen seines erzkonservativen Glaubens aufzudrücken.

Mit seiner Außenpolitik hat er fast alle Verbündeten vor den Kopf gestoßen. Er machte nach der Kriegserklärung am 11. September seine Präsidentschaft primär zum "Kreuzzug gegen den Terrorismus" und griff das Talibanregime in Afghanistan an. Das war noch verständlich, zumal diese Menschen eine Gesellschaftsordnung aufgebaut hatten, die eher dem Mittelalter zuzuordnen wäre, als dem 21. Jahrhundert. Dieser Kreuzzug wurde dann in den "Krieg gegen den Terror" umbenannt, da in der Bushregierung wohl mal jemand in ein Geschichtsbuch schaute, die Bedeutung des Wortes "Kreuzzug erkannte, und was es für die muslimischen Länder bedeutet.
Der Krieg wurde durch ein Bündnis mit der "Nordallianz" gewonnen. Diese bestand aus einem Zusammenschluß von  sogenannnten Warlords, zu deutsch Kriegerfürsten, die teilweise ähnliche Ansichten hatten wie die Taliban, aber gerne auf der Siegerseite sein wollten.
Wiedereinmal handelten die VSA(deutsch - nicht verwirren lassen)nach dem Motto: "der Feind meines Feindes ist mein Freund".
Die US-AIR-FORCE bombte den Weg frei und die Nordallianz marschierte vorwärts. So war der Feldzug nach wenigen Wochen beendet. Die Talibanherrschaft mitsamt den Terroristenausbildungslagern waren zerschlagen.
Ussama ibn Ladin wurde aber bis heute nicht gefunden. Und die Taliban begehen bis heute noch Attentate in Afghanistan. Die Warlords haben in ihren Gebieten noch immer ihre Privatarmeen und damit sehr große Macht. Dort hat keiner, auch nicht Präsident Karsei, etwas zu sagen. Von einem friedlichen und demokratischen Staat ist Afghanistan noch weit entfernt.

In der Innenpolitik hat Präsident Bush nach dem 11.09. kurzerhand den Notstand ausgerufen, der bis heute noch anhält. Er nahm Einschränkungen an den vefassungsmäßigen Rechten vor, mit dem "Patriot Act". In dem Gesetz wurde festgelegt, daß Menschen mit dem Verdacht des Terrorismus oder Staatsfeindlichkeit ohne Verhandlung und ohne rechtlichen Beistand und ohne jegliche anderen Rechten gemäß der Genfer Konvention, eingesperrt werden können. Dieses Schauspiel findet in Guantanamo Bay auf Kuba statt. Dort wurde das Internierungslager für Terroristen geschaffen.

Nachdem
vermeintlichen Sieg in Afghanistan ging der US-Präsident noch weiter und sprach von der Achse des Bösen, in derer der Irak ganz oben stand. Der Irak hat insofern noch eine größere Bedeutung, als daß sein Vater, George Bush Senior, den Kuwaitkrieg gegen Saddam Hussein zwar gewann, aber den Irak nicht "befreite", sondern den "Blitzkrieg" nach Zerschlagung der irakischen Armee stoppen ließ. Dadurch wurde unter den aufständischen Teilen der Bevölkerung ein Blutbad von den Milizen von Saddam Hussein angerichtet.

 
Der Irak wurde mittels der UNO zur Zulassung von Waffenkontrollen gezwungen. Die USA drohten einen militärischen Einsatz an für den Fall, daß diese Waffenkontrollen durch den Irak behindert werden. Nur leider war das monatelange Theater um die Waffenkontrollen nur Fassade. In Wahrheit ging es der US-Regierung nur um den Sturz Saddam Husseins. Das wurde nicht direkt angesprochen, sonedern nur in Nebensätzen beiläufig erwähnt. Im Mittelpunkt standen vermeintlich die UN-Waffenkontrollen. Und um diese ad absurdum zu führen, logen die US-Experten, das sich die Balken bogen. Außenminister Powell blamierte sich mit seiner von Schülern abgekupferte "Präsentation" vor dem UNO-Sicherheitsrat.

Aber wie wir nun alle wissen, hat dies alles nicht den Feldzug der "Koalition der Willigen" nicht aufgehalten. Die US- Streitkräfte und die britische Armee bezwangen den Irak in wenigen Wochen. Die Koalition bestand aus internationalen Schwergewichten wie u.A. Usbekistan, Mazedonien, Nicaragua und El Salvador. Der Krieg mag ein Blitzkrieg gewesen sein, von dem Donald Rumsfeld, der deutschstämmige Verteidigungsminister so schwärmt. Aber was nach dem Krieg kam, hatte man nicht auf der Rechnung. Eine Nachkriegsordnung war nicht ausgearbeitet. Wieviele der Soldaten konnten arabisch? Wieviele kennen die Umgangsregeln mit muslimischen Frauen? Wie soll man das Wegbrechen der staatlichen Institutionen auffangen um das Chaos zu verhindern?